Mara hat vergessen, dass sie bereits seit Hunderten von Leben vor den Wächtern des ewigen Systems flieht. Durch den Mord an ihr wollen sie den Weg aller Seelen zur Perfektion ebnen.
Ihr Dasein wird in diesem Leben lediglich von ihrer immensen Angst vor Uhren bestimmt. Doch als die Wächter sie erneut aufspüren, um sie aus dem Kreislauf der Wiedergeburten zu tilgen, verschiebt sich das Gleichgewicht der Dimensionen: Uralte Erinnerungen kehren zurück, eine längst vergessene Liebe erwacht von Neuem und Kriege spalten den Planeten.
Und über allem schwebt die Frage: Wenn die ganze Welt dich hasst, würdest du dich trotzdem für sie opfern?

Als hätte man sie unter Schmerzen in den harten Boden gerammt, erheben sich die verkrüppelten Gestalten bizarr verformter Stämme qualvoll ächzend aus dem Erdreich.

Ich glaube, ich habe noch nie so lange an einer Rezension gesessen… nicht an ihr selbst, sondern an den ersten Sätzen. Ich schrieb und schrieb und ich hatte das Gefühl, dass keines meiner Worte dieser Geschichte gerecht wird. Dass keines meiner Worte meinen Gefühlen gerecht wird…
Aber ich muss etwas schreiben! Ich muss! Gestern Nacht habe ich Kernstaub beendet… Danach konnte ich kaum schlafen. Zu viele Fragen, zu viele Emotionen nahmen mich gefangen.

Das hier, das wird chaotisch, anders, ehrlich, frei heraus. Das hier, diese Rezension, wird genauso wenig etwas für jeden sein, wie Kernstaub es ist.

Ich war ganz und gar weg, in dieser Welt, die die unsere sein könnte. Vielleicht leben wir jetzt gerade in einer dieser Sphären und der Umbruch steht bevor, ohne dass wir es wissen. Wir wissen so vieles nicht… und das ist es, was dieses Buch so unfassbar macht. So lebendig. Es könnte wahr sein. Alles.

Ich werde jetzt etwas ausschweifen. Ich muss es tun, weil das wahrscheinlich die einzige Möglichkeit ist, euch begreiflich zu machen, was dieses Buch mit mir gemacht hat. Kennt ihr das Gedicht „Der Panther“ von Rainer Maria Rilke? Für alle, die es nicht kennen, einfach auf den Namen klicken, dann gelangt ihr dorthin. Dieses Gedicht gehört nicht nur zu meinen Lieblingen, nein, es hat mich tiefer berührt als ich es ausdrücken kann. Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich es zum ersten Mal las, in der Schule. Wie mir die Tränen über die Wangen liefen, weil es sich in jedem Winkel meines Körper ausbreitete. Und ich erinnere mich daran, wie wir es analysieren und erklären sollten. Ich erinnere mich daran, dass ich es nicht konnte…
Und es hieß: Wenn du es nicht erklären kannst, dann verstehst du es auch nicht.
Heute muss ich darüber lächeln. Es ist so falsch. Es gibt viele Arten des Verstehens, aber die zwei größten sind die des Verstandes und die des Herzens. Die des Verstandes kann man verstehen, erklären, überprüfen. Aber die des Herzens nicht. Nie. Ich habe das Gedicht verstanden. Mit dem Herz, nicht mit dem Kopf. Ich habe es gespürt, gefühlt und gelebt. Die Worte wurden zu Gefühl, zu Farben und Schatten, zu Melodie und Geruch. Nicht zu einer Formel…

Weshalb ich euch das sage? 

Weil Kernstaub das auch ist. Wenn du Kernstaub liest, gibt es nur eine Möglichkeit es zu verstehen: Die des Herzens. Und damit meine ich richtiges Verstehen, intensives Verstehen, das hier gleichzusetzen ist mit FÜHLEN, ERLEBEN. Wenn du Kernstaub liest und es dich so tief berührt und du trotzdem nicht erklären kannst, warum… dann hast du es verstanden. Dann hast du in den Sphären gelebt, den Kern getroffen, mit Mara geweint und gelitten. Dann hast du den Zwiespalt der Welt gefühlt, und auch den der Anomalien. Dann hast du ihn gesehen… den Staub an Schmetterlingsflügeln.

Ich frage mich, ob es vermessen ist, zu sagen: Nein, ich glaube, manche haben es nicht verstanden… und dann sage ich mir: nein. Das ist es nicht. Wir sind nicht alle gleich. Wir verstehen und fühlen nicht die selben Dinge. Das ist gut so und natürlich. Der Gedanke kam mir, als ich eine Rezension zu Kernstaub las, in der vieles Inhaltliches kritisiert wurde. Und da schrie alles in mir: NEIN! Das stimmt so nicht…. NEIN! Das war nicht die Intention…Du hast es nicht verstanden! Und ich wollte darauf antworten, ich wollte alles widerlegen, aber ich konnte nicht. Weil keine Wörter dieser Welt das können. Weil ich Kernstaub nicht mit Logik, sondern mit Gefühl verstanden habe….

Gott, Leute, dieses Buch. Ich habe gezittert, geweint, ich habe gelacht und gelitten. Ich habe nachgedacht, gefühlt und philosophiert. Ich war Kernstaub. Ich war unterwegs in den Sphären und Phasen dieser Welt. Ich habe gesehen, was die Anomalie und den Kernstaub hält, was sie verbindet und was sie zerreißt. Und es war immer nur Schmerz und Hoffnung. Es war Bestimmung und Gewohnheit. Es war die Ewigkeit viel mehr als die Liebe…

Ich weiß nicht, ob ihr aus meinen Worten, meinem Chaos schlau geworden seid. Ich weiß nicht, ob ich euch ein Stück des Gefühls geben konnte, das sich in jeder Faser meines Seins eingenistet hat, aber ich hoffe es. Ich hoffe es so sehr.

Kernstaub ist anders. Kernstaub ist Gefühl, Philosophie und Mut. Kernstaub ist Fantasie. Kernstaub ist ein absolutes Highlight und wenn es nach mir geht, jetzt schon ein Klassiker der Neuzeit.
Nehmt euch das Buch. Versteht es. Mit dem Herzen. Lebt es, mit jedem eurer Sinne. Saugt es in euch auf. Nehmt euch Zeit dafür. Lasst die Hektik und den Alltag hinter euch, vergesst den Druck, immer mehr Bücher immer schneller lesen zu müssen. Lest es.
Und am Ende bleibt es… ich kann nicht mit Worten ausdrücken, was dieses Buch mit mir machte… Ich liebe es. Ich bin zersplittert…

#TEAMGLEN

Eure