Hallo ihr lieben Buchmenschen :)
Diesen Beitrag schreibe ich nicht nur, weil ich das Thema selbst spannend finde und die Fotografie liebe, sondern weil sich viele von euch das hier gewünscht haben.

Zu Beginn möchte ich euch aufzeigen, was dieser Leitfaden und Beitrag für mich ist und für euch beinhaltet:

  • Eine Hilfe gute und schöne Buchfotos zu machen, ohne das teuerste Equipment und die schönste Wohnung, aber mit kleinen „Helfern“
  • Die Bekanntschaft mit den magischen 3 Worten: Licht, Perspektive, Schärfe
  • Eine Auswahl an einigen Bearbeitungsprogrammen für euer Handy und den PC / Laptop
  • Handy oder Spiegelreflexkamera? Die Erkenntnis: Mit beiden könnt ihr schöne Fotos machen

Egal, ob Leser oder Blogger, egal, ob Hobbyfotograf oder Profi: Wir alle möchten doch irgendwie auch schöne Fotos haben von unseren Büchern und diese anderen zeigen. Manche haben ein natürliches Gespür für die Fotografie, andere müssen es „erlernen“ und sich bei jedem Foto ins Gedächtnis rufen, worauf sie achten müssen. Das ist nicht immer einfach, aber es gilt: Übung macht den Meister!
Ich hatte schon immer ein Faible für die Fotografie und eine Leidenschaft für Kameras. Aber auch meine Fotos sahen nicht immer aus wie jetzt! Ich habe in den letzten Jahren viel gelernt und viel ausprobiert. Und das ist gleich der erste Tipp: Probiert Dinge aus! Findet euren Stil. Gebt euch nicht mit einem Foto zufrieden, wenn ihr es eigentlich selbst nicht schön findet.
Oh ja, das kostet ARBEIT und ZEIT! Ihr seht am Ende immer ein (hoffentlich) schönes Foto auf meinem Blog. Mal mehr, mal weniger (siehe Zeit und Arbeit). Aber je nachdem wie gut die äußeren Umstände (darauf kommen wir gleich) sind, schieße ich ca. 5 bis 35 Fotos um DAS EINE FOTO zu haben, das ich am Ende mag und bearbeite und euch zeige.

Ich möchte euch aus meiner Sicht erklären und zeigen, wie ihr auch mit wenig Platz, hässlichem Boden und schlechtem Licht schöne Fotos machen könnt. Euch also kleine Helfer an die Hand geben. Legen wir los ;)
Was genau soll das sein? Im Prinzip alles, was dich und das Endresultat beeinflusst: Der Hintergrund, deine Kamera, das Licht, das Bearbeitungsprogramm und du.
Der Hintergrund: 
Ob du es glaubst oder nicht, er ist wichtig! Soll er hell oder dunkel sein? Holz? Stoff? Soll er immer gleich bleiben? Soll es große Unterschiede geben? Egal, wie du dich entscheidest, du solltest bedenken, dass der Hintergrund am Ende irgendwie mit allem harmonieren muss. Er darf sich nicht mit etwas beißen oder zu sehr ablenken. Den Hintergrund zu wechseln sorgt für Abwechslung: Mal der Tisch, mal der Boden, das Bett und mal das Buchregal. Das ist okay. Ich persönlich bevorzuge weißen Untergrund, helles Holz (Ahorn), das nicht ins Gelbliche geht (wie dunkle Buche).

Tipp: Wenn ihr keinen schönen alten Holzboden habt, schönes Laminat ohne Gelbstich oder einen richtig coolen Holztisch, den ihr benutzen könnt, besorgt euch ein größeres Holzbrett im Baumarkt, das euch gefällt. Es lässt sich einfach hinter der Tür verstauen und kann zum Fotografieren rausgeholt werden. Oder greift auf Fototapeten zurück. Hier kommt ihr zu ein paar Beispielen *klick*

Deine Kamera:
Handy? Spiegelreflex? Egal! Wenn du eine gute Handykamera hast, geht es auch damit gut. Du kannst mit beiden fokussieren und schöne Fotos machen. Beachte jedoch: Im Gegensatz zu einer Spiegelreflex hast du bei einem Handy weniger Spielraum, das heißt NICHT ZOOMEN, das macht das Bild unscharf, geh mit dem Handy lieber näher heran, und KEIN HANDY LICHT oder BLITZ. Benutze lieber eine Softbox (siehe nächster Punkt). Die Spiegelreflex hat da ihren Vorteil.

Tipp: Wenn du Fotos mit dem Handy machst, schick sie dir per Email oder FB selbst zu! Dann kannst du sie auf dem PC speichern und dort auch bearbeiten. 

Das Licht: 

Bringe Licht, und das Übel verschwindet in einem Augenblick. (Swami Vivekananda)

Das klingt wunderschön oder? Ja und so ist es: MACH LICHT UND DAS FOTO DANKT ES DIR! Es gibt hier verschiedene Szenarien:
1) Du hast einfach ein tolles Zimmer, das immer mit perfektem Tageslicht glänzen kann.
2) Du hast das nicht.
Egal, was davon zutrifft: du brauchst Licht! Manchmal scheint die Sonne nicht, manchmal hast du genau dann keine Zeit Fotos zu machen. Zu schattige oder dunkle Fotos sehen nicht gut aus. Die Farben sind komisch, manchmal wirkt das Foto unscharf und sehr oft leblos.
Deshalb gibt es diese eine Sache, und es ist die einzige, die ich euch in diesem Beitrag mehr als alles andere ans Herz lege, die euch helfen und euer Leben verändern wird: DIE SOFTBOX! Es gibt viele davon, sucht euch eine aus. Sie bringt Licht in euer Leben und eure Fotos. Ihr werdet den Unterschied sofort bemerken. Besonders für die Handy-Fotografen unter euch, wird es eine ganz neue Erfahrung sein.
Für die mit der Kamera: Ich empfehle euch, besorgt euch auf jeden Fall noch einen externen Blitz, er kann zusätzlich benutzt werden oder auch anstatt der Softbox.
Das Bearbeitungsprogramm: 
Es gibt Dutzende und alle sind anders. Für das Handy gibt es viele Apps, die meisten davon empfinde ich als schlecht – so geht es mir auch mit Programmen für den PC. Aber andere sind wirkliche Helfer und verbessern deine Fotos sichtbar. Egal, wo und wie du deine Fotos bearbeiten möchtest, schau dir die Programme an und vergleiche sie. Frag dich: Was brauche ich und was nicht?
Ich möchte dir für den Anfang ein paar gute Programme vorstellen, die für die Grundlagen der Bearbeitung vollkommen ausreichend und (für mein Empfinden) einfach zu bedienen sind.
Für das Handy: 
  • VSCO (für Android und iOS)
  • Snapseed (für Android und iOS gratis)
  • Afterlight (für Android und iOS – bis 1€)
Alle diese Apps sind gut bis sehr gut. Bitte beachtet: Filter und Bearbeitungen, die ihr mit Apps auf dem Handy macht, sind in den meisten Fällen auch nur am Handy schön. Farbverhältnisse am PC und Laptop sind ganz andere, auch die Auflösung ändert sich. Heißt: Wenn ihr schöne Fotos zum Posten außerhalb von Instagram sucht, würde ich euch immer eine Bearbeitung am PC empfehlen. Wenn ihr ohnehin eher weniger bearbeitet und schwache Filter benutzt, ist das eher weniger ein Problem und auch eine Handybearbeitung mehr als okay und schön.
Für den PC / Laptop:
  • Photoscape (kostenfrei)
  • Paint.NET 4.0.21 (kostenfrei)
  • Gimp (kostenfrei)
  • Picasa (kostenfrei)
  • Lightroom (mit Kosten verbunden)
Mit den meisten dieser Programme kannst du zudem Collagen erstellen. Ich empfehle besonders Photoscape! Das Programm ist klasse. Gimp ist für viele richtig gut, ich finde es sehr gewöhnungsbedürftig. Aber probiert es aus :)

Vorher / Nachher: Dieses Foto habe ich bei sehr schlechtem Licht geschossen, schnell und ohne Extras, nur mit dem Handy. Danach wurde es bearbeitet: Helligkeit, Kontrast, Schärfe, Sättigung, Tiefe und Farbton/Wärme bzw. Kälte.

Du: Der Fotograf ist für mich ein unheimlich wichtiger Punkt. Er entscheidet über alle Faktoren, die ein Bild zu einem Bild machen und ist somit einer von ihnen. Ein Faktor. Was ich damit sagen will? Wenn du am Ende ein Foto haben möchtest, das dich glücklich macht und das zu dir (zu deiner Art, deinem Stil) passt, dann musst du dir Gedanken machen und dir Mühe geben. Du musst dir selbst Fragen stellen, sie beantworten und du musst Dinge ausprobieren.

Zwei weitere Faktoren, die ihr beeinflussen könnt: Die Perspektive und der Bildausschnitt. 
Beides kann ein und dasselbe Foto zu einem ganz anderen Foto machen. Probiert euch aus! Die Perspektive könnt ihr auf zwei Wegen beeinflussen: Durch Bewegen des Objekts oder von euch. Ich bevorzuge es, mich mit der Kamera zu bewegen, anstatt das Objekt. Manchmal geht es aber nicht anders. Frosch- oder Vogelperspektive? Also von unten oder von oben? Oder auf Augenhöhe? Das bleibt euch überlassen. Probiert es aus. Eine bestimmte Perspektive kann manchmal aus einem normalen Foto DAS FOTO machen.

Mit den beiden Beispielfotos schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe! Oben ist das Foto aus der Froschperspektive geschossen worden und wurde nicht zugeschnitten. Unten hingegen war ich auf der gleichen Ebene und habe das Foto um die Bücher zugeschnitten. Beides ist ein und der selbe Stapel.

Wenn ihr Bücher zuschneidet oder Perspektiven wechselt, kann das spannend sein und mehr Dynamik in das Bild bringen – oder Ruhe, je nachdem, was man möchte.

Und was ist mit der Schärfe? Ja, die gibt es auch noch! Grundsätzlich ist nur eine Sache wichtig: Das Hauptmotiv muss scharf sein. Beim Hintergrund ist es deine Entscheidung. Bei der Kamera gibt es verschiedene Einstellungen. Generell kann man pauschal sagen: Je weiter der Hintergrund weg ist, umso unschärfer wird er. Wenn du das Motiv vorne in den Fokus nimmst.

 

Indem du einfach anfängst! Es ist egal, wie und wo. Wichtig ist eher das WOMIT!
Egal, ob du dir ein Handy greifst oder die Kamera: Für mich ist der erste Schritt zu einem guten Foto DIE BELICHTUNG. Wenn das Zimmer nicht gut belichtet ist, heute mal nicht die Sonne scheint oder oder oder, dann sind ca. 30€ wirklich gut investiert in eine Softbox. Glaubt mir, ihr werdet sie lieben und nie wieder hergeben wollen.
Wenn das Licht kein Problem mehr ist, könnt ihr euch dem Hintergrund, der Perspektive  und der Bearbeitung widmen und auch der Frage: brauche ich wirklich eine teure Spiegelreflexkamera? Möchte ich sie? Falls ja: informiert euch gut, was sie kann und womit ihr umgehen könnt!
Wie alles endet? Mit der Erkenntnis: ÜBUNG MACHT DEN MEISTER ;)
Zum Thema: Was muss oder kann mit aufs Foto? möchte ich noch sagen, dass ALLES kann und nichts muss. Früher habe ich recht viel auf Buchfotos gepackt als Dekoration, heute mag ich es eher schlicht. Ich empfehle, macht es so, dass das, was ihr präsentieren wollt, stets im Fokus bleibt. Macht nicht, dass das Bild zu überladen wirkt und „im Auge weh tut“.
Es gibt viele wundervolle Accounts und Seiten voll mit inspirierenden und schönen Fotos! Ich habe hier einige Bloggerseiten zusammengetragen. Ich liebe ihre Fotos, sie sind alle auf ihre Weise schön anzusehen, sie inspirieren mich persönlich sehr und gleichzeitig haben alle ihre persönliche Note. Klickt euch durch die Beiträge und Fotos oder geht direkt auf FB und schaut sie euch da an.

Zum Abschluss möchte ich euch darauf hinweisen, dass dieser Beitrag keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt oder gar aufzeigt, was richtig und was falsch ist. Ich wollte euch hier nur zeigen und erklären, was ich persönlich beim Fotografieren wichtig finde.Fragt euch: 

  1. Habe ich genug Licht?
  2. Passt der Hintergrund und die Perspektive?
  3. Habe ich fokussiert? Ist das Foto scharf?
  4. Bin ich zufrieden? Falls nein: Ändert die Perspektive, den Hintergrund, den Lichteinfall oder die Gegenstände im Bild.
Ich hoffe, euch hat dieser Beitrag / Leitfaden gefallen und ihr konntet für euch etwas mitnehmen. Verratet mir gerne, ob es euch geholfen hat und welche Punkte ihr besonders gut fandet, ob euch etwas gefehlt hat usw. Ich würde mich freuen!
Danke! Und euch weiterhin viel Spaß beim Fotografieren.